~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~ Vorweg ~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~
„Der letzte Magier von Manhattan“ von Lisa Maxwell
erschien am 2. September 2019 im Knaur Taschenbuch Verlag. Als Auftakt einer
Urban-Fantasy-Dilogie entführt das Buch den Leser auf 576 Seiten in ein
besonderes New York zu Beginn des 20. Jahrhunderts, in dem nicht nur Gangs die
Straßen unsicher machen, sondern auch verborgene Magie und ein geheimnisvoller
Orden das Stadtleben prägen.
~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~ Inhalt des Buches ~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~
Die junge Diebin Esta gehört zu den Menschen, die eine
alte magische Gabe besitzen. Doch leider wird diese Form der Magie als wild und
gefährlich angesehen und vom Orden Ortus Aurea gnadenlos verfolgt. Um den
Wahnsinn des Ordens ein für alle Mal zu stoppen und die „Schwelle“ zu
zerstören, die jeden Magier im Gebiet Manhattan gefangen hält, wird Esta
beauftragt, ein bestimmtes Buch zu stehlen. Das Besondere: Dafür muss sie in
die Vergangenheit reisen. Doch so talentiert die Diebin auch ist, ihr
unterläuft ein Fehler, der schwerwiegende Auswirkungen hat. Um alles wieder
gerade zu biegen, lässt sie sich auf ein gefährliches Spiel ein, bei dem Lug
und Trug ebenso zu überlebenswichtigen Handwerkszeugen werden, wie ihre
Fingerfertigkeit. Doch nicht nur Esta verbirgt Geheimnisse und so entbrennt
schon bald nicht nur ein Kampf um das Buch, sondern auch um die Zukunft aller
Magier.
~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~ Cover, Bilder und Gestaltung ~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~
Das Cover ist hauptsächlich
in schlichtem Weiß gehalten, wird aber von einem goldenen Rahmen, dem doppelten
Uroboros und dem großen goldgerahmten Titel geziert, sodass es insgesamt nicht
zu aufdringlich, sondern stilvoll und elegant erscheint. Trotzdem ist es ein
absoluter Hingucker und bringt die Atmosphäre, gerade durch die geheimnisvoll
wabernden schwarzen Rauchwolken an den Ecken, sehr gut zum Ausdruck.
Außerdem befindet sich Karte
des alten New York im Innenteil, in der alle relevanten Schauplätze markiert
sind, sodass man sich jederzeit behelfen kann, wenn man den Überblick über die
Handlungsorte verliert.
~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~ Meine Meinung zum Buch ~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~
Schreibstil:
Lisa Maxwells Schreibstil
hat mir von Anfang an gefallen. Er ist bildgewaltig, geheimnisvoll und
atmosphärisch, gleichzeitig aber auch gut und flüssig zu lesen. Zumindest wenn
man nicht grundsätzlich ein Problem mit Schachtelsätzen und auch mit etwas
gehobeneren Satzkonstruktionen hat. Mich hat gerade das begeistert und das
richtigen Flair vermittelt, obwohl ich manche Sätze schon ein zweites Mal lesen
musste und mir hier und da nicht ganz sicher war, ob die Satzteilverknüpfungen
sich gerade am Rande des grammatikalisch Richtigen bewegen oder ob das einfach
ein besonderes Merkmal des Schreibstils ist. Trotz dieser kleinen Hänger, hat
mich der Stil aber generell so gefesselt, dass es für mich keinen Einbruch des
Lesevergnügens darstellte.
Story:
Ebenso fesselnd wie das Geschick mit Wörtern
umzugehen, war auch das gut gestrickte Handlungskonzept der Autorin. Die ersten
Kapitel sind zwar ein wenig verwirrend, da gleich mehrere Perspektiven und
Zeitebenen vorkamen, aber wenn man sie einfach hinnimmt und nicht zu viel in
Frage stellt, ergibt alles recht schnell einen Sinn. Insgesamt ist der Storyverlauf
schon recht komplex und spart nicht an Charakteren oder Handlungsorten. Aber es
lohnt sich, allem aufmerksam zu folgen, denn dann eröffnet sich schon bald eine
äußerst faszinierende Geschichte, die wirklich gut und sorgfältig geplant
wurde. Meiner Meinung nach hätte keines der Elemente fehlen dürfen, auch wenn
sich so manches ein wenig in die Länge zog. Aber für mich haben die Charaktere
und das „Miträtseln“ um all die verwobenen Geheimnisse, zu jeder Zeit genug
Spannung erzeugt, auch wenn es gerade nicht so temporeich voran ging. Außerdem
hat mich das Außergewöhnliche im doch eigentlich so bekannten Setting und der
sorgfältige Weltenbau, sowie das Spiel mit den Zeitebenen sehr fasziniert.
Der Handlungsverlauf beinhaltete für mich ein sehr
ausgewogenes Verhältnis zwischen Spannung und Ruhephasen.
Etwas Ernüchterung traf ein, als sich eine
Liebensgeschichte anbahnte, doch das gewog der Geschichte ausnahmsweise mal
nicht zum Nachteil, da genau die Dinge, die ich an solchen eingebauten
Liebensgeschichten nervig finde, nicht vorkamen. Es ging nur stückchenweise
voran, die Protagonistin behielt sowohl ihren Charakter als auch den Verstand,
und insgesamt fügte es sich so geschmeidig ins Gesamtbild, dass es mich
überhaupt nicht störte. Pluspunkt dafür 😉
Charaktere:
Selten haben mich Charaktere in Büchern so überzeugen
können, wie in diesem. Auch wenn ich charakterlich nicht alle mochte, so waren
sie doch so gut, tief und authentisch geschrieben, dass ich alle in ihrem
Handeln nachvollziehen konnte und sie nicht nur wirkten, wie Spielbälle des
Geschichtenverlaufs. Obwohl immer wieder aus den gleichen Perspektiven erzählt
wird, lernt man sowohl die Hauptfiguren, als auch die Nebenfiguren sehr gut
kennen. Ja, viele führen öfters „innere Monologe“ und denken auch wiederholt
über ein und das selbe Thema nach, sodass es manch einem vielleicht an einigen
Stelle zu langweilig ist, aber gerade das unterstreicht für mich den authentischen
Charakterentwurf. Sie stellen ihre Einstellungen zu bestimmten Sachverhalten
immer mal wieder auf den Prüfstand, bedenken neue Erkenntnisse und kommen doch
öfter zu einem ähnlichen Ergebnis. Besonders erfrischend war es, dass
eigentlich alle Personen moralisch fragwürdige Eigenschaften hatten und damit
nicht wie die üblichen Strickmuster wirkten. Die Charakterentwicklungen erfolgten
nicht völlig übertrieben von jetzt auf gleich, sondern
sind ein stiller Begleiter über das ganze Buch hinweg, was ich als sehr
gelungen empfand. Protagonistin Esta ist zwar nicht mein Lieblingscharakter
geworden, aber ich kam trotzdem sehr gut mit ihr zurecht und finde sie sehr
sympathisch und stimmig konzipiert.
Fazit:
Der Klappentext von „Der letzte Magier von Manhattan“
klang für mich sehr interessant, da ich gerne Geschichten mit verstrickten
Plänen eines Diebstahls, Intrigen und Machtspielen lese. Und das in Kombination
mit Magie - perfekt. Das Buch hat mich nicht nur, nicht enttäuscht, sondern
mich nach einigen Kapiteln wirklich mit atmosphärischem Schreibstil, der
durchdachten Handlung und den authentischen Charakteren total gefesselt.
Außerdem war das New York des beginnenden 20.Jahrhunderts wirklich mal ein
abwechslungsreicher und interessanter Handlungsort.
Was will man mehr?
Richtig, eine Fortsetzung natürlich! 😊
5 von 5 Sternen
~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~
Wem würde ich das Buch empfehlen? ~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~
Ihr wollte Magie mit einem Hauch vergangener Zeiten?
Spannung, vielschichtige Charaktere, Illusionen und eine mitreißende Story?
Dann ist „Der letzte Magier von Manhattan“ genau das Richtige.
Soweit ich es gesehen habe, gibt es keine offizielle
Altersempfehlung. Auf Grund der Komplexität der Geschichte würde ich ein Alter
von mindestens 16 Jahren vorschlagen.
Taja
von Die Librellis