Dienstag, 19. Februar 2019

20.02.2019 Florian Clever Interview


~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~ Florian Clever ~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~
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Lieber Florian, wir freuen uns, dich heute auf unserem Blog willkommen zu heißen. Stell dich doch bitte unseren Lesern kurz vor, damit sie einen ersten Eindruck von dir bekommen können :)
Ich bin gebürtiger Niederrheiner, habe in den frühen 80ern Fantasy für mich entdeckt – während der ersten, bescheidenen Boom-Phase des Genres. 30 Jahre lang habe ich 20-seitige Würfel gerollt. Irgendwann bin ich Werbetexter geworden, so ein bisschen auch mit dem Hintergedanken, den dortigen berufsmäßigen Umgang mit Sprache als Schule für spätere Belletristik zu nutzen. Bis zu meinem ersten Roman sind dann aber doch noch so einige Jahre vergangen.
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Wie kamst du auf die Idee für deinen ersten Roman und wie lange schreibst du in etwa an einem (ohne Lektorat und Korrektorat einzurechnen)?
Mich hat genervt, dass gefühlt jeder zweite Held in der Fantasy der Sohn eines Schmieds war. Irgendwie flog mir dabei dann die Frage zu: Woher nehmen die Schmiede eigentlich in diesen (meist mittelalterlich angehauchten) Szenarien den Rohstoff? Ich habe dann ein bisschen was über Eisenherstellung im Mittelalter gelesen, und dabei kam mir die Idee eines magischen Metalls. Die Idee eines Helden, der der Sohn eines Hüttenmeisters ist (die früher das Metall hergestellt haben). Der an der Herstellung des magischen Metalls unmittelbar beteiligt ist. Und wenn er das Schwert zu packen kriegt, dass aus dem magischen Metall entsteht, setzt die Klinge in seinen Händen besondere Kräfte frei. Das hat mich nämlich auch oft genervt in dem Genre: Zauberschwerter, deren magische Fähigkeiten einfach irgendwie da sind, ohne erklärt/hergeleitet zu werden.
Bis SCHWERT & MEISTER komplett veröffentlicht ist (Sommer 2019) werde ich da sieben Jahre dran gesessen haben (insgesamt knapp 1.000 Normseiten). Ein fordernder bürgerlicher Vollzeitjob und allerlei Privatkrams boosten sie nicht gerade, die Schreiberei. Mittlerweile bin ich Freiberufler & kann mehr Ressourcen in meine Prosa pumpen. Und ich habe viel gelernt in den sieben Jahren. Von daher bin ich zuversichtlich, dass es künftig etwas schneller geht.
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Liest du auch selbst Bücher aus diesem Genre? (bezieht sich auf Genre des ersten Romans)

Selbstverständlich. Nicht mehr so oft, wie früher, aus Zeitgründen. Aber Fantasy ist bis heute mein Leib-und-Magen-Genre, auch als Leser. Ganz wunderbar war zum Beispiel neulich: "Der Mann, der mit Schlangen sprach" von Andrus Kivirähk (estnischer Autor).
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Was war das bisher Schwierigste, für dich als Autor/Autorin?

Meine Saga SCHWERT & MEISTER zu schreiben. 4 Jahre für die (überarbeitete) Rohfassung. Ich habe über diesen Stoff meinen Stil entwickelt, viel ausprobiert, viele Fehler gemacht ... Uff ... Ich bin aber zuversichtlich, dass es beim nächsten Projekt einfacher ist und schneller geht.
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Weshalb hast du dich für den Weg des SP-Autors entschieden?

Weil Verlage den Stoff nicht wollten. Wie auch schon das vorherige Projekt nicht (das bis heute unveröffentlicht ist). Irgendwann hast du dann keinen Bock mehr, den Verwertern hinterherzulaufen. Wobei das nicht immer so bleiben muss mit SP. Mittlerweile bin ich da wieder etwas aufgeschlossener, was die Zusammenarbeit mit einem Verlag angeht. Vielleicht beim nächsten Projekt.
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An welchem Buch arbeitest du aktuell?

SCHWERT & MEISTER 5: UTHABRIS ist frisch abgeschlossen & wird auf der Leipziger Buchmesse mit dabei sein. Dann noch den letzten Teil, ASKELEON, dann ist die ganze Saga fertig. Ein neues Folgeprojekt ist auch schon in der Mache. 

Könntest du dir vorstellen auch ein Projekt mit mehreren Autoren zu gestalten oder schreibst du lieber für dich allein?

Mein unveröffentlichtes Debüt war eine Zusammenarbeit mit einem Freund als Co-Autor. Das war erst toll, wegen des ständigen Austauschs. Später drehte sich das leider, seine Prioritäten verschoben sich. Ich habe das Manuskript dann alleine abgeschlossen. Kann mir aber durchaus vorstellen, so ein Teamwork noch mal zu machen. Vielleicht nicht mit einem Debütanten, wohl aber mit jemandem, der wie ich schon eigene Bücher realisiert hat.
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Als dein erstes Buch aus dem Lektorat/Korrektorat zurückgekehrt ist, warst du sehr schockiert?

Eigentlich nicht. Es ist immer eine komische Erfahrung, zum ersten Mal lektoriert zu werden. Aber auch eine sehr lehrreiche. Bei der zweiten Zusammenarbeit mit meiner Lektorin war dann Vertrauen da, da habe ich ihren Input nicht mehr so misstrauisch hinterfragt.
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Wenn eines deiner Bücher vertont werden könnte, welches wäre es und gebe es einen Wunschsprecher?

SCHWERT & MEISTER ist bislang mein einziger veröffentlichter Stoff in Romanlänge, von daher würde es diese Saga sein. Einsprechen würde ich das selbst. Alternativ irgendein bekannter Schauspieler mit markanter Stimme, der seine Fanbase mitbringt, das wäre natürlich gut für die Vermarktung.
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Welche Hobbys/Interessen hast du neben dem Schreiben?

Schreiben ist für mich kein Hobby mehr. Ansonsten: Kochen, Tennis, Yoga, Musikmachen, Windsurfen, Schwimmen ...
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Was ist dein größter Traum, den du dir als Autor gerne noch verwirklichen würdest?

Oh, da gibt es wirklich viele. Hörbuch einsprechen hatten wir ja schon. Natürlich auch, mal einen Bestseller zu landen. Mal live vor richtig vielen Leuten lesen, eine Halle füllen. Und bei der Verfilmung des eigenen Stoffs das Drehbuch schreiben & beim Set dabeisein.
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Und zu guter Letzt: Auf welche Projekte dürfen wir uns in 2019 von dir freuen?

Sommer 2019 wird SCHWERT & MEISTER 6: ASKELEON erscheinen, das Finale meiner laufenden Saga. Wenn's richtig sahnemäßig läuft, kommt vielleicht auch schon der neue Stoff auf den Markt, so zum Jahresende.
~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~

Danke für das Interview :)
Wir wünschen dir viel Erfolg mit deinen weiteren Projekten.

Nicky von >Die Librellis<
ehemals Nickypaulas Bücherwelt